NACHGEFRAGT: Hitzeschutzplan für Würzburger Schulen

Schriftliche Anfrage von Dr. Simone Artz am 17.07.2025

Für die Stadtratssitzung am 24.07.25 stelle ich folgende schriftliche Anfrage:

Angesichts der anhaltenden und bereits im Juni auftretenden Hitzewellen mit mehreren zusammenhängenden Hitzetagen bitten wir um Auskunft, ob es für die Würzburger Schulen einen Hitzeschutzplan gibt oder geplant ist.

In zahlreichen Rückmeldungen wurde berichtet, dass sich Klassenzimmer trotz vorhandener außenliegender Jalousien stark aufheizen. Bereits am frühen Morgen – teilweise schon um 8 Uhr – werden Raumtemperaturen von über 30 Grad erreicht. Unter solchen Bedingungen ist ein konzentriertes Lernen und Arbeiten für Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte kaum möglich und mit Blick auf die Fürsorgepflicht sowie die Gesundheit aller Beteiligten aus unserer Sicht nicht hinnehmbar.

Wir bitten daher um die Beantwortung folgender Fragen:

Ja. Die Hitzeschutzmaßnahmen des Schulreferats orientieren sich u.a. am Hitzeaktionsplan für Stadt und Landkreis Würzburg zur Reduzierung von Hitze in Innenräumen (z.B. Maßnahme 3.4.1 Baulicher Sonnenschutz bei Neubau- und Sanierungsmaßnahmen sowie Maßnahme 3.5.5 Hitzevorsorge in Kindergärten und Schulen). 

–          Außendämmung der Gebäude
–          Dachdämmung
–          Dämmung der obersten Geschossdecke
–          Fenstersanierungen
–          Begrünung von Pausenhöfen und Beschattungen
–          Dachbegrünungen
–          Installation von Lüftungsanlagen (v.a. bei Neubauten)
–          Einrichtung von Außenjalousien und Sonnenschutzrollos
–          Einrichtung von Trinkwasserbrunnen
–          Grüne Klassenzimmer im Außenbereich
–          Anbringen von Sonnensegeln

Kurzfristige Schutzmaßnahmen sind vor allem organisatorischer Art:
–          Frühzeitiges Lüften und Nutzung des vorhandenen Sonnenschutzes
–          Distanzunterricht
–          Trinkpausen
–          Wechsel der Unterrichtsräume
–          Nutzung der schattigen Außenflächen
–          Nutzung der kühleren Räume (v.a. durch Weggang der Abiturklassen im Mai/Juni möglich)

Ja. Seit ca. 4 Jahren gibt es im Haushalt eine Haushaltsstelle für energetische Sanierungen. Mit diesem Geld werden vor allem Generalsanierungen umgesetzt, aber auch einzelne Maßnahmen wie Dachdämmung, Dämmung der obersten Geschossdecke und Fenstersanierungen. Für den Haushalt 2026 wird das Schulreferat eine eigene Haushaltsstelle für Hitzeschutz vorschlagen.
 
Das Schulreferat sieht das Thema Hitzeschutz in Schulen als wichtigen Aufgabenbereich und berücksichtigt anstehende bauliche und organisatorische Maßnahmen auch unter den Aspekten, Hitze in Innenräumen zu reduzieren und die Umgebung (v.a Pausenhöfe) hitzesensitiv zu gestalten.

Das Kultusministerium macht keine Vorgaben, wie heiß es in den Klasserzimmern werden darf oder wann es „hitzefrei“ gibt. Die Schulleitungen haben die Möglichkeit, flexibel auf die örtlichen Gegebenheiten und die konkrete Situation zu reagieren.
 
Die Schulleitungen sind demnach befugt, eigenverantwortlich über den Ausfall von Unterricht, veränderte Unterrichtspläne oder organisatorische Maßnahmen zu entscheiden.
 
Der Sachaufwandsträger der Stadt Würzburg ist bei diesen Entscheidungen nicht eingebunden.

Ein strukturiertes und praxistaugliches Hitzeschutzkonzept erscheint uns mit Blick auf die fortschreitende Klimakrise und die zunehmende Zahl von heißen Sommertagen dringend erforderlich, um den Bildungsauftrag auch unter erschwerten klimatischen Bedingungen erfüllen zu können.