Update Deutschland – 3 Tage geballte Netzwerk-Kreativität

Stadtrat Manfred Dürr testet Hackathon-Format

Ein Tool entwickeln, um auch für kleinere Kommunen die CO2-Effekte ihrer politischen Entscheidungen transparent zu machen: Das war das Handlungsfeld einer 10-köpfigen Arbeitsgruppe, die sich im Rahmen des
dreitägigen Hackathons „Update Deutschland“ vom 26.-28.03.2021 spontan zusammengefunden hatte. Der Grüne Stadtrat Manfred Dürr war einer von ihnen. Hier berichtet er von seinen Eindrücken.


Nicht nur wegen der interessanten Themen nahm ich kurzentschlossen am Hackathon teil. Ich wollte auch das Veranstaltungsformat kennenlernen, um sein Potenzial für Würzburg beurteilen zu können.

Um es vorweg zu nehmen: Ich bin beeindruckt. Was in den folgenden drei Tagen in über 200 Arbeitsgruppen (Handlungsfelder einschließlich Untergruppen) entstand, kann sich durchaus sehen lassen. Kein Wunder: Der Veranstalter spricht von über 4.000 Teilnehmer*innen.

GRÜNER Stadtrat Manfred Dürr

Zu Beginn, als auch zwischen den Arbeitsphasen in selbst organisierten Kleingruppen, gab es Netzwerkphasen im Plenum, in denen man sein Projekt vorstellen konnte und etwas über die Arbeit anderer Teams erfuhr. Das war äußerst interessant und trug dazu bei, dass Interessen und Kompetenzen zueinander fanden.

Es hat sich für mich gelohnt, live dabei zu sein und so die Zusammenarbeit über mehrere Online-Tools kennenzulernen. Als zentrale Kommunikationsplattform nutzten wir den webbasierten Instant-Messaging-Dienst „Slack“. Die erste Herausforderung war, sich mit Hilfe umfangreicher Tabellen einen Überblick über die zahlreichen Arbeitsgruppen zu verschaffen, um dann in die entsprechende ZOOM-Konferenz zu gelangen. Innerhalb der Teams kommunizierten wir über eigene „slack-channels“ und ZOOM, als coworking-Tools arbeiteten wir mit „miro“, „devpost“ und „airtable“.

Ich hatte das Glück, auf eine ca. 10-köpfige Arbeitsgruppe zu stoßen, die eine interessante Aufgabenstellung des Bürgermeisters von Tengen umsetzen will. Kernthema ist die Entwicklung einer (online-) Software, die kleine Gemeinden bei der Transformation zu Klimaneutralität unterstützt. Es war ziemlich beeindruckend, was Leute aus der ganzen Republik, die sich zuvor nicht kannten, innerhalb kürzester Zeit schaffen können, wenn die Mischung aus Kompetenzen und Erfahrungen passt, die Chemie stimmt und koordiniert und zielstrebig gearbeitet wird.

Noch existiert nur eine erste Visualisierung des Tools, über die Teilnahme des Projektes an der demnächst startenden Umsetzungsphase laufen noch Gespräche. Ich werde beratend weiter unterstützen.

Den Beteiligten an Update Deutschland ist bewusst, dass der experimentelle Charakter solcher Formate keine Gewähr gibt, dass unmittelbar tragfähige Produkte und Dienstleistungen entstehen. Man kann jedoch wertvolle Erfahrungen sammeln und vielfältige Kontakte knüpfen. Allein deswegen lohnt sich schon eine Teilnahme am Hackathon. Umso besser, wenn mehr daraus entsteht. Außerdem macht es einfach Spaß.

Ein solches Format können wir uns auch in Würzburg zunutze machen. 2020 fanden bereits zum 3. Mal die „Würzburg Web Weeks“ statt, in denen alle gesellschaftlichen Gruppen in Mainfranken zusammenkamen, die mit dem Thema Digitalisierung zu tun haben. Ich würde es begrüßen, wenn (einmal jährlich?) kreative Köpfe, Unternehmen, Forschung und Lehre, NGOs und öffentliche Einrichtungen mit den Herausforderungen von Stadt und Region Würzburg konfrontiert und auf diese neuartige Weise ganz unterschiedliche Akteure und Denkwelten zusammen gebracht werden.