Zuversicht im Hinblick auf das Bürgerbegehren zur Parkraumbewirtschaftung der Talavera

Erklärung zur Einreichung der Unterschriftenlisten für ein Bürgerbegehren zum kostenlosen Parken auf der Talavera

Ein Bürgerbegehren ist ein legitimes demokratisches Verfahren, das die Grünen sehr wertschätzen. Dem Ausgang des Bürgerentscheides zur Talavera sehen die Grünen zuversichtlich entgegen. Fraktionsvorsitzende Dr. Sandra Vorlová: „Die Beibehaltung eines kostenfreien Angebotes ist auf den ersten Blick attraktiv, aber im Zeitalter des Klimawandels ist ein kostenfreier Großparkplatz in fußläufiger Entfernung zur Innenstadt nicht mehr zeitgemäß. Das ist auch vielen Bürger*innen inzwischen bewusst. Das Privileg der kostenfreien Talavera gibt den Anreiz, mit dem Auto direkt bis in die Stadt zu fahren. Wir wollen aber die Stadt von der zunehmenden Verkehrsüberlastung und hohen Schadstoffemissionen befreien und stattdessen Anreize schaffen, auf klimafreundliche Verkehrsmittel wie Bus und Bahn umzusteigen.“

Gemeinsam mit den Bündnispartner*innen aus dem Bündnis „Besser leben im Bischofshut“ werben die Grünen für die moderate Bewirtschaftung der Talavera. Fraktionsvorsitzender Lukas Weidinger: „Die Talavera bietet etwa 1.000 Parkplätze. Bei täglich weit über 50.000 Einpendler*innen in die Stadt kommt daher nur ein sehr geringer Teil der Besucher*innen Würzburgs in den Genuss dieser Begünstigung.“ Der Stadtrat hat mit den Stimmen der Bündnispartner*innen beschlossen, dass auf der Talavera Parkgebühren von 30 Cent je angefangene halbe Stunde eingeführt werden sollen, wobei nach 15 Stunden der Tageshöchstsatz von 9 Euro erreicht wird. Zugleich soll der Parkschein für alle Insassen des Fahrzeuges während der Parkdauer als kostenloser Fahrschein für die Straßenbahn gelten.

Bereits im Jahr 2018 hatte sich der Stadtrat grundsätzlich für die Bewirtschaftung der Talavera ausgesprochen, damals auch mit den Stimmen von CSU und SPD. Spätestens seit diesem Zeitpunkt waren der Landkreis und seine Gemeinden aufgerufen, den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) zu verstärken und P&R-Plätze vor den Toren der Stadt anzubieten. Tatsächlich sind seither durch die Einbeziehung weiterer Gemeinden in die Großwabe Würzburg die Preise im ÖPNV für die meisten Pendler*innen und Besucher*innen gesenkt worden.

Die Bewirtschaftung der Talavera ist eingebettet in ein Gesamtkonzept des Bündnisses „Besser Leben im Bischofshut“ aus Stadtratsmitgliedern der Grünen, der Linken, FWG, ÖDP, FDP, Bürgerforum und ZfW, das die Innenstadt attraktiver machen will und gleichzeitig die Erreichbarkeit sichert, indem Zug um Zug Oberflächenparkplätze durch neue Parkplätze in Parkhäusern ersetzt werden sollen. Vorlová: „Wir ermöglichen damit mehr Begrünung, mehr Raum für Fußgänger*innen und einen erheblichen Mehrwert an Aufenthaltsqualität. Behindertenparkplätze soll es weiterhin ausreichend geben. Flankiert werden diese Maßnahmen durch Verbesserungen im ÖPNV und für den Radverkehr. Die Grünen sehen hierin ein Gesamtpaket, das Klimaschutz und Klimaanpassung voranbringt und zugleich das Leben und den Besuch in der Innenstadt attraktiver macht.