Ziele und Festschreibungen für den Investorenwettbewerb

Stadtratsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Würzburg

08.02.2007

Antrag: Investorenwettbewerb Mozartareal

Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin,

mit dem Ergebnis des Bürgerentscheides vom 03.12.2006 ist die Stadt Würzburg verpflichtet, auf Grundlage eigener Planungen Maßnahmen zur Stärkung der Innenstadt zu ergreifen.

Der Investorenwettbewerb zur Überplanung des Mozartareals und des Kardinal-Faulhaber-Platzes hat diesem Bürgerauftrag zu folgen.

Zur Umsetzung beantragen wir, auch namens der Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, sinngemäß folgende Ziele in das Investorenangebotsverfahren aufzunehmen:

1. Prämisse für das Investorenangebotsverfahren ist die Stärkung der Innenstadt.

1.1. Ziel ist die Ausweitung der Geschäftsstadt durch einen integrierten Einkaufs-Standort mit einem attraktiven, die Innenstadt ergänzenden Angebot, das langfristig in der Lage ist, mehr Kunden für die gesamte Innenstadt zu binden. Dabei darf der Standort “Mozartareal” kein autarkes Zentrum bilden (Insel), sondern soll eine klare Orientierung hin zur Innenstadt bieten.

1.2. Ziel ist die Schaffung eines Kundenmagneten auf dem Kardinal-Faulhaber-Platz, der sich zur Spiegelstraße hin öffnet und mit dem 300 m entfernten Oberen Markt (z. B. dem geplanten S. Oliver Flagship – jetzt VR-Bank) korrespondiert. Dieser Einzelhandelsmagnet kann über 6 000 m² Nettoverkaufsfläche enthalten, wenn der Besatz von den Vertretern des örtlichen Einzelhandels gewünscht wird als attraktive Ergänzung, die zur Stärkung der Innenstadt und zur Kundenbindung beitragen kann.

1.3. Ziel ist die Schaffung einer lebendigen Achse vom Kardinal-Faulhaber-Platz zum Oberen Markt – im Idealfall mit Ausweitung der Fußgängerzone und Schaffung eines attraktiven Platzes vor dem ehemaligen Media-Markt. Dabei wäre die Möglichkeit einer Verlegung/Schließung der Marktgaragenzufahrt über die Eichhornstraße zu prüfen. Bauliche Maßnahmen sind gemeinsam von dem Investor, den Grundstückseigentümern und der Stadt zu finanzieren. Die Aufwertung der bisherigen B-Lagen Spiegel- und Eichhornstraße würde der Innenstadt neue Impulse geben.

1.4. Bei der Überplanung des Gesamtareals wird ein offenes bauliches Konzept verfolgt mit mehreren Ein-/Ausgängen und Wegeverbindungen nach allen Seiten, wobei der Haupteingang eine eindeutige Wegebeziehung vom Kardinal-Faulhaber-Platz zur Spiegelstraße herstellen muss.

1.5. Die Maßgabe eines nicht autarken, sondern integrierten Einkaufsstandortes, der sich als Teil des “Einkaufszentrums Innenstadt” versteht, setzt voraus, dass auch die Stellplätze als Teil des gesamten zentralen Parkplatzangebotes gesehen werden. Daher sollen die zusätzlichen Stellplätze auf das notwendige Minimum beschränkt werden, wobei das Parkplatzangebot in der nahen Umgebung (Residenzplatz, Theaterparkhaus, Paradeplatz, Marktgarage) und der gut an den ÖPNV angebundene Standort (vor Ort zahlreiche Buslinien, Nähe zur Straßenbahn) zu berücksichtigen sind. Dies erleichtert die Verkehrserschließung, bindet die Kunden an bisherige Anfahrtswege/Parkplätze und unterstützt das Ziel der Innenstadtstärkung.

Für den Investorenwettbewerb beantragen wir außerdem festzuschreiben:

2. Bei der Überplanung bzw. Verkehrserschließung wird die Freihaltung einer möglichen Straßenbahn-/Stadtbahn-Trasse durch die Theaterstraße gesichert.

3. Bei der Überplanung des Mozart-Gymnasiums sollen soweit möglich die künstlerisch wertvolle Aula bzw. das Treppenhaus erhalten bleiben.

4. Die Maxstraße kann auch als geschlossene Baukante dargestellt werden.

Mit freundlichen Grüßen,

gez. Matthias Pilz, Fraktionsvorsitzender

gez. Karin Miethaner-Vent, Stellv. Fraktionsvorsitzende

gez. Marianne Albrecht, Mitglied des Stadtrates