PM: GRÜNE fordern lokalen Hitzeaktionsplan für Würzburg

PRESSEMITTEILUNG vom 10.07.2020

GRÜNE fordern lokalen Hitzeaktionsplan für Würzburg

Die Grüne Stadtratsfraktion fordert die Erstellung eines lokalen Hitzeaktionsplans für Würzburg. Dieser Aktionsplan enthält nach den Handlungsempfehlungen des Bundesumweltministeriums konkrete und wirksame Maßnahmen zur Mikroklimasteuerung der Stadt Würzburg.

„Durch Hitzeaktionspläne soll sichergestellt werden, dass gesundheitlich Beeinträchtigte im Ernstfall schnelle Hilfe bekommen können. Informations- und Frühwarnsysteme sollen Gesundheitsrisiken vermeiden helfen“, so die Grüne Fraktion im Antrag. Einrichtungen, wie Kindergärten, Schulen, Krankenhäuser und Alten- sowie Pflegeheime sollen im Akutfall eines Hitzeereignisses flächendeckend schnell, direkt und gezielt informiert werden.

Fraktionsvorsitzende Karin Miethaner-Vent betont: „Klimaschutz ist also Gesundheitsschutz und ein Hitzeaktionsplan, abgestimmt auf die Gegebenheiten in und um Würzburg, hätte genau das zum Ziel: die Gesundheit der Bürger*innen zu schützen. Aber auch zu helfen, die heimische Vegetation auf die Klimaüberhitzung anzupassen und die Infrastruktur, Handel und Wandel in der Stadt bei der besseren Einstellung auf die Hitze zu unterstützen.“

„Leider verweigert sich der Freistaat Bayern bis heute, die Kommunen bei der Erstellung von Hitzeaktionsplänen wirksam zu unterstützen“ kritisiert Fraktionsvorsitzender Patrick Friedl. Eine Anfrage beim Bayerischen Gesundheitsministerium ergab, dass die Staatsregierung die Erstellung als alleinige und eigenverantwortliche Aufgabe der Kommunen sieht. Haushaltsmittel werden vom Freistaat dafür im Staatshaushalt nicht zur Verfügung gestellt.

Dazu Patrick Friedl: „Wir müssen unsere Kommunen bei der Hitzeaktionsplanung unterstützen und dürfen sie wortwörtlich nicht in der prallen Sonne stehen lassen. Trotz der Hitzesommer 2018 und 2019 hat die Söder-Regierung leider noch keinen Finger gerührt. Wir müssen die Auswirkungen der Hitze für alle möglichst verträglich halten.“

Hitzewellen in Städten und Gemeinden werden in Zeiten der Klimaüberhitzung immer wahrscheinlicher. Gerade für gefährdete Personen birgt dies große Gefahren. Studien belegen, dass solche Hitzeperioden zu mehreren Tausend vorzeitigen Todesfällen in Deutschland führen können. Bisher sammelt Bayern hier keine eigenen Daten. Allerdings haben die Weltgesundheitsorganisation WHO und eine Bund-Länder-Ad-hoc-Arbeitsgruppe unter bayerischer Beteiligung die Länder dringend zur Einrichtung von Landes-Koordinierungsstellen aufgerufen.

Karin Miethaner-Vent und Patrick Friedl im Antrag dazu: „Die Aufgabe, unsere Bürger*innen sowie unsere Umwelt vor hitzebedingten negativen Auswirkungen zu schützen, weist der Freistaat Bayern also allein den Kommunen zu. Die Stadt Würzburg ist daher gefordert sich nun vordringlich auch dieser wichtigen Aufgabe anzunehmen, um sich auf die weiter verschärfenden Hitzesituationen vorzubereiten.“