Vielfalt im öffentlichen Raum sichtbar machen

Regenbogenmarkierung auf Straße
Beispiel für Regenbogenmarkierung auf Straße

PROJEKT WURDE UMGESETZT

ERFOLGREICH: Interfraktioneller Antrag vom 08.04.2021

UPDATE 01/2024: Farbliche Markierungen im Straßenraum wurden angebracht, Anbringung von Fähnchen auf Straßenbahn geprüft. Veranstaltungen im Umfeld des CSD werden bei Meldung im städtischen Veranstaltungskalender aufgenommen.

Der Antrag wurde in der Stadtratssitzung am 22.04.2021 mit großer Mehrheit angenommen.

Wir setzen uns ein für mehr Toleranz der LGBTI-Community und fordern anlässlich des Pride-Monats Juni die Stadt Würzburg auf, Zeichen der Akzeptanz zu setzen. Veranstaltungen rund um den Christopher Street Day sollen in den digitalen Veranstaltungskalender der Stadt aufgenommen werden. Um mehr Sichtbarkeit zu erzielen, beantragen wir in den Fußgängerzonen von Hofstraße und Eichhornstraße Markierungen in Regenbogenfarben sowie das Anbringen von Regenbogen-Fähnchen auf den Straßenbahnen.

„Mit diesem Beschluss haben wir als Gremium deutlich gemacht, dass Würzburg für Akzeptanz und Gleichberechtigung einsteht. Ich freue mich sehr darauf, dass in unserer Stadt bald der Regenbogen als Symbol für die LGBTI-Community an vielen Stellen zu sehen sein wird.“

Konstantin Mack, stv. Fraktionsvorsitzender

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

für die Stadtratssitzung am 22.04.2021 stellen wir folgenden Antrag auf Sofortentscheid gemäß §36b der Geschäftsordnung:

Der Stadtrat unterstützt die Forderungen der LGBTI-Community, verstärkt für deren Sichtbarkeit zu sorgen und öffentliche Zeichen für Akzeptanz zu setzen. Dazu sollen die folgenden Aktionen umgesetzt werden:

a) Die Stadtspitze prüft in einem Gespräch mit der Würzburger Straßenbahn GmbH das Anbringen von witterungsbeständigen Regenbogen-Fähnchen auf den Straßenbahnen und setzt sich dafür ein, dass diese im Juni 2021 angebracht werden.

b) An zwei zentralen Punkten in der Fußgängerzone werden feste farbliche Markierungen in den Farben des Regenbogens auf die Straße angebracht: Hofstraße und Eichhornstraße. Hierbei handelt es sich explizit nicht um Markierungen auf Zebrastreifen, um die Verkehrssicherheit nicht zu beeinflussen, um dies zu verdeutlichen, können sie längs über die Straße angelegt werden. Diese Stellen sind dem Fuß- und Radverkehr vorbehalten, sodass es nicht zu Konflikten mit KfZ kommen kann.

c) Die Stadtverwaltung nimmt die Veranstaltungen rund um den Christopher Street Day in Würzburg in den Veranstaltungskalender auf der Website der Stadt auf. Anlässlich des Pride-Monats Juni, in dem weltweit auf die Belange der LGBTI-Community aufmerksam gemacht wird, beteiligt sich die Stadt Würzburg an einer öffentlichen Aktion, um für mehr Sichtbarkeit zu sorgen und um ein Zeichen für Akzeptanz zu setzen.

Begründung:

Auch in Würzburg leben zahlreiche Schwule, Lesben, Bisexuelle, trans und intersexuelle Menschen, die sich der LGBTI-Community (Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender, Intersexual) zugehörig fühlen. Gleichzeitig ist diese Personengruppe auch 2020 noch viel zu oft Opfer von Diskriminierung und Gewalt. Eine jüngst durchgeführte Studie der Hochschule Landshut und der Grünen Landtagsfraktion hat ergeben, dass fast jede:r zweite Befragte Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung oder des Geschlechts erlebt habe. Am häufigsten kommt diese Diskriminierung dabei im öffentlichen Raum vor, darauf folgend im ÖPNV und in Geschäften bzw. Einkaufszentren. Die geforderten Maßnahmen sind kostengünstig und mit verhältnismäßig wenig Aufwand verbunden, als Vorbilder dienen u.a. Städte wie Graz, Wien, Köln, München, Rostock, Berlin oder Bielefeld.

Gerade für junge LGBTI-Personen ist Sichtbarkeit enorm wichtig, um sowohl die Selbstakzeptanz zu fördern, als auch um ihnen das Gefühl zu geben, dass sie genauso viel wert sind wie jeder andere Mensch.

Insbesondere während der Corona-Pandemie leidet die Sichtbarkeit immens, da die alljährlichen Pride-Veranstaltungen entweder komplett abgesagt werden müssen oder nur in reduziertem Umfang stattfinden können. Vor diesem Hintergrund ist es umso wichtiger, aktiv Stellung zu beziehen und ein Zeichen gegen Ausgrenzung zu setzen.

Mit freundlichen Grüßen

Konstantin Mack, Lysander Laier, Lukas Weidinger, auch im Namen der Grünen-Fraktion
Kerstin Westphal, auch im Namen der SPD-Fraktion
Anna-Maria Dürr, auch im Namen der Links-Fraktion
Wolfgang Baumann für Zukunft für Würzburg
Christiane Kerner für ÖDP


Die Presse berichtete:

mainpost.de, 26.04.2021

LGBTI: Würzburg wird ein Stückchen bunter

wuerzburgerleben.de, 16.04.2021

Als Zeichen der Toleranz: Regenbogenflaggen im „Pride Monat“ gefordert