Antrag: Maßnahmen gegen Kinderarmut in Würzburg

Stadtratsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Würzburg

30.08.2007

Antrag: Maßnahmen gegen Kinderarmut in Würzburg

Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin,

immer deutlicher wird, dass bundesweit im Rahmen der Hartz-IV-Reform die Kinderarmut angestiegen ist. Der Satz von 207 EUR/Monat für Kinder bis 14 Jahren kann nicht den täglichen Bedarf decken – und erst recht kein sinnvolles, kreatives und gesundes Freizeitverhalten ermöglichen. Bis auf Bundesebene gehandelt wird, müssen zumindest vorübergehend lokale Maßnahmen getroffen werden.

Deshalb stelle ich, auch namens der Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, folgende Anträge:

  1. Die Stadt legt einen Nothilfefonds auf, verwaltet vom ASD. Daraus sollen auf Antrag zusätzliche Mittel an Familien ausbezahlt werden. Die Hilfen sollen direkt der Förderung von Kindern zugute kommen (Schule, Freizeit, Gesundheit), soweit dies nicht aus dem ALG-II-Bezug finanzierbar ist. Im Rahmen dieses Fonds soll auch eine kommunale Schulbeihilfe für die hohen Einmalkosten für Einschulung bzw. Schulanfang gewährt werden. Die Höhe des Fonds soll im Rahmen der Haushaltsberatungen festgelegt werden. Zum Schulanfang 2007 fordern wir die Verwaltung auf, unbürokratisch Hilfe zu leisten!
  2. Für Kinder aus Familien im ALG-II-Bezug wird der Besuch einer Ganztagsschule gefördert, indem das Mittagsgeld von der Stadt anteilig übernommen wird (abzüglich der Haushaltsersparnis). Ein Mittagsgeld von 80 EUR ist für diese Familien nicht finanzierbar. Aber gerade Kinder aus sozial schwachen Familien sollen von der Förderung einer Ganztagsschule profitieren. Hier könnte mit geringen Mitteln (rund 500 EUR/Jahr/Kind) präventive Erziehungshilfe geleistet werden! Dies ist besonders wichtig, da der lang geforderte Ausbau von Ganztagsschulen nun auch in Bayern vorankommt. In Würzburg wird neben der Ganztagsschule Heuchelhof die Ganztags-schule in der Lindleinsmühle aufgebaut, es gibt die Ganztagsrealschule Wolffskeelschule, weitere Hauptschulen haben den Antrag auf Ganztagsschulen gestellt.

Mit freundlichen Grüßen

gez. Marianne Albrecht