Georg Rosenthal neuer OB für Würzburg – erste Gedanken zur Zusammenarbeit im neuen Stadtrat 18. März 2008Georg Rosenthal ist mit 52,5 % der Stimmen zum Oberbürgermeister gewählt worden. Auch auf diesem Wege gratuliere ich ihm zu seiner Wahl, wünsche ihm eine glückliche Hand als OB und freue mich auf eine konstruktive Zusammenarbeit in den nächsten 6 Jahren im Interesse Würzburgs. Georg Rosenthal ist angetreten mit dem Anspruch „Der Oberbürgermeister für alle“ zu sein. Das hat ihn für viele wählbar gemacht, die aus unterschiedlichen Gründen die CSU-Kandidatin Pia Beckmann nicht wählen wollten. Nun ist Georg Rosenthal als Oberbürgermeister gewählt und verfügt zusammen mit der SPD-Fraktion lediglich über 10 von 51 Stimmen im neuen Stadtrat. Der einzige einfache Weg zur Mehrheitsbildung wäre mit der CSU – aber Georg Rosenthal wurde nicht gewählt, um eine Koalition mit der CSU einzugehen. Umgekehrt ist in dem zersplitterten Stadtrat auch keine solide Mehrheit unter Ausschluß der CSU erkennbar und würde auch dieser Weg den Anspruch verfehlen, Oberbürgermeister für alle zu sein. Ich rechne deshalb mit der Fortsetzung der Würzburger Tradition wechselnder Mehrheiten. Logischer Ausdruck für die Bereitschaft des OB Rosenthal zur Zusammenarbeit mit allen Gruppierungen wäre es, die beiden anderen starken Gruppierungen CSU und GRÜNE über ein Bürgermeisteramt ins Direktorium einzubinden. Ich verstehe das Wahlergebnis insgesamt als Auftrag an die Parteien zu einer verbesserten konstruktiven Zusammenarbeit und zur stärkeren Beachtung ökologischer Themen und sozialer Fragen. Um allen entsprechenden Gerüchten entgegenzutreten: Ich hätte unter einer Oberbürgermeisterin Pia Beckmann kein Bürgermeisteramt mit vielfältigen Repräsentationspflichten angestrebt, gleiches gilt nun nach dem Sieg von Georg Rosenthal. Meine Rolle im neuen Stadtrat sehe ich als Vorsitzender der von 5 auf 9 Mitglieder gestärkten Grünen-Fraktion. Ich will mich weiterhin in die Tagespolitik einmischen, ohne durch eine enge Einbindung in die Verwaltung in meiner Unabhängigkeit eingeschränkt zu werden. Grüne Wunschkandidatin für das Bürgermeisteramt ist die langjährig erfahrene und parteiübergreifend angesehene Stadträtin Benita Stolz, die mit 17127 Stimmen ebenfalls ein beachtliches persönliches Wahlergebnis erzielt hat. Ihre integrative Fähigkeit, verschiedene Interessen und Gruppierungen zusammenzuführen, hat sie unter anderem im Projekt Stolpersteine unter Beweis gestellt hat, was ihr allseits hohes Ansehen eingebracht hat.Matthias Pilz Würzburg, 18. März 2008, 12 Uhr
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