Würzburg, den 18. Dezember 2013
Antrag: Modellprojekt zur Integration von Flüchtlingsfamilien
Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
immer wieder erfolgen Appelle an Hausbesitzer, Wohnungen an Asylbewerber zu vermieten, die aus der GU ausziehen dürfen. Die Asylbewerber brauchen aber mehr als eine Wohnung. Sie brauchen anfangs auch Betreuung, um den deutschen Lebensalltag kennenzulernen (Verträge, Einkauf, Mülltrennung, Hausordnung etc.).
Deshalb stellen wir, auch namens der Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, den Antrag:
Die Verwaltung erarbeitet ein Konzept für ein Modellprojekt zur Integration von Flüchtlingsfamilien und beantragt dafür Fördermittel.
Zur Konzepterstellung werden Partner wie der Ausländer- und Integrationsbeirat der Stadt, Flüchtlingsorganisationen, die Stadtbau Würzburg GmbH sowie die Wohlfahrtsverbände als potenzielle Träger einbezogen.
Das Projekt soll den Familien den Auszug aus der Gemeinschaftsunterkunft und die Integration in den deutschen Lebensalltag ermöglichen. Die Bewohner sollen von einer Fachkraft betreut werden, die auch einen ehrenamtlichen Helferkreis (z. B. mit Studierenden) aufbaut. Dabei gehen wir davon aus, dass Flüchtlingsfamilien einerseits die Gemeinschaft untereinander suchen, also nicht isoliert unter Deutschen wohnen wollen, andererseits soll auch keine „Insel” von Flüchtlingsfamilien entstehen.
Wir schlagen deshalb vor, Miethäuser gemischt an Flüchtlingsfamilien und an Studierenden-Wohngemeinschaften zu vermieten. Hier wäre auch das Konzept „Wohnen für Hilfe” geeignet. Die Wohnungen sollen als „Trainee-Wohnungen” fungieren und deshalb für einige Jahre befristet vermietet werden, bis die Bewohner in der Lage sind, eine Wohnung auf dem freien Markt zu beziehen und ohne Hilfe im deutschen Alltag zurecht zu kommen.
Der Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung sieht vor, dass Konversionsliegenschaften günstiger an Kommunen abgegeben werden, um Ziele im Sinne der „Sozialen Stadt” zu ermöglichen. So ergeben sich Möglichkeiten für das Modellprojekt z. B. in Heidingsfeld (ehem. Kreiswehrersatzamt) oder – längerfristig – auf dem Gelände der Leighton-Barracks, wenn das erste Quartier mit Geschosswohnungen bezugsbereit ist, damit die Flüchtlingsfamilien nicht isoliert leben.
Mit freundlichen Grüßen
Marianne Albrecht, Antonino Pecoraro Mitglieder des Stadtrates
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