„Click & Collect“ in den Würzburger Bibliotheken ermöglichen

Regale in Bibliothek
Bibliothek. Foto: Pixabay CC0

Bereits erfolgreich! Antrag vom 17.01.2021 – Corona-Krise

Als Reaktion auf einen offenen Brief der Grünen Landtagsfraktion an die bayerische Staatsregierung - den auch einen Vielzahl von Grünen Fraktionen aus den großen bayerischen Städten mitunterzeichnet hatte - hat das Bayerische Ministerkabinett noch am selben Tag reagiert und unsere Forderungen erfüllt. Dieser Antrag an die Stadt Würzburg kann somit als erledigt betrachtet werden.

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,


hiermit beantragen wir, auch namens der Stadtratsfraktion:


Der Oberbürgermeister wird gebeten, sich beim Freistaat dafür einzusetzen, dass sowohl die Würzburger städtischen Bibliotheken als auch die Universitäts-Bibliotheken das Angebot „Click & Collect“ (also als „kontaktlose Bibliothek“) den Bürgerinnen umgehend zur Verfügung stellen dürfen.

Begründung:

Seit dem 11. Januar ist im bayerischen Einzelhandel „Click & Collect“ erlaubt. Seither sind Kaufhäuser, Möbelmärkte, Baumärkte und Buchhandlungen zur Abholung von bereits online oder telefonisch erworbenen Waren geöffnet, kommunalen Büchereien und Universitäts-Bibliotheken aber wird diese Möglichkeit verwehrt.

Das Bayerische Wirtschaftsministerium (StMWi) hat anlässlich der Öffnungsentscheidung die hohe Bedeutung für den Einzelhandel hervorgehoben. Diese Wertschätzung genießen die Nutzer*innen von Bibliotheken nicht. Anderen Bundesländern liegt die Bildung ihrer Bürgerinnen mehr am Herzen: In Berlin bleiben die Bibliotheken für den Leihbetrieb offen, in Nordrhein-Westfalen zur Vorbereitung auf anstehende Prüfungen. In unserem Nachbarland BadenWürttemberg erlaubt die Landesregierung sämtlichen Bibliotheken, einen Abholservice anzubieten.

Diese Entscheidung hat bei Bayerns Bürgerinnen, bei kulturellen und sozialen Einrichtungen, in der Bildungslandschaft Bayerns und bei den Bibliotheken selbst für Unmut gesorgt. Es wird zurecht beklagt, dass die Schlechterstellung und Verweigerung von „Click & Collect“ diejenigen am härtesten trifft, die Bibliotheken in Pandemie-Zeiten am nötigsten brauchen, Schüler*innen, Studierende, kinderreiche Familien, Senior*innen, etc.

Einen Lieferservice können bisher nur vereinzelt kommunale Büchereien und Universitätsbibliotheken anbieten. Die nicht unerheblichen Kosten für diesen Service haben die Kommunen selbst zu tragen. Eine Unterstützung durch den Freistaat gibt es hier bislang nicht.

Es gibt keinen Grund, Bibliotheken anders zu behandeln als den Einzelhandel. Die Bibliotheken haben schon vor den aktuellen Schließungen strikt sämtliche Hygienevorschriften eingehalten. Klagen über Zuwiderhandlungen sind nicht bekannt. Für „Click & Collect“ gibt es entwickelte, eingeführte Modelle, welche Ansteckungen mit größter Wahrscheinlichkeit ausschließen. Modelle, die weder personalintensiv, sind noch großer Vorbereitungen bedürfen.

Ein Beispiel ist das Modell der „kontaktlosen Bibliothek“, das sich auch in Würzburg bewährt hat. Es sieht die Ausleihe am Regal und die Selbstverbuchung durch die Nutzenden vor, Bibliothekspersonal wird weder für Ausleihe noch Rückgabe benötigt. Auch Abholung bereits vorbestellter und verbuchter Literatur ist so möglich.

Mit freundlichen Grüßen

gez. Patrick Friedl, Fraktionsvorsitzender

gez. Karin Miethaner-Vent, Fraktionsvorsitzende

gez. Dr. Simone Artz, Stadträtin

gez. Simone Haberer, Stadträtin

gez. Lysander Laier, Stadtrat

gez. Barbara Lehrieder, Stadträtin

gez. Dr. Sandra Vorlová, Stadträtin


https://www.wuerzburgerleben.de/2021/01/20/stadtbuecherei-wuerzburg-lesestoff-per-lieferservice/