für Filminitiative Würzburg 9.000 Euro mehr Zuschuss gefordert

Würzburg, den 18.11.2018
Haushaltsberatungen am 22.-23.11.2018

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
namens der Stadtratsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN beantragen wir:

Die HH-Stelle 3.3000.7081 für den Zuschuss an die Filminitiative Würzburg e.V. wird ab dem Jahr 2019 um jährlich 9.000 Euro aufgestockt für eine “Assistenz mit verantwortungsvoller Tätigkeit“ für das Internationale Filmwochenende Würzburg.

Begründung:

Das Internationale Filmwochenende ist nicht nur eines der ältesten, sondern auch eines der vielfältigsten Festivals in Bayern. Die Filminitiative Würzburg e.V. nimmt seit über 40 Jahren mit der Organisation des Festivals ihre Verantwortung für eine wichtige Veranstaltung im Würzburger Kulturkalender sehr ernst und bietet alljährlich in Würzburg ein Highlight für Cineasten.

Das Internationale Filmwochenende hat in seiner Geschichte diverse Standorte und in den Kinos dieser Stadt und unterschiedliche Festivaltermine – nicht immer ganz freiwillig – erproben müssen. Nach den 3 Umzügen des Festivals in den letzten 10 Jahren ist es nun mit dem Central auf dem Bürgerbräugelände angekommen.

Auch 2019 werden die drei Säle im Central, das Kellerkino (Keller Z87) und das VCC als Spielorte dienen. Beibehalten wird auch das Maschinenhaus als Festivalzentrum.
Dazu kommt mit dem Sieboldmuseum ein weiterer Spielort. Dort ist unter anderem auch eine Reihe mit japanischen Filmen geplant.

Die Filminitiative Würzburg e.V. veranstaltet das Festival von Anfang an auf rein ehrenamtlicher Basis und ist damit das einzige Festival in dieser Größenordnung in Bayern, das ganz ohne feste Angestellte auskommt.

Dennoch treibt das Organisationsteam in den letzten Jahren eine Professionalisierung der Veranstaltung voran, die von den Festivalbesuchern geschätzt, aber auch in immer stärkerem Maße erwartet wird, ohne jedoch den Charme des ehrenamtlichen Engagements aufzugeben.

Damit die Organisatoren eine vielfältige und anspruchsvolle Mischung aus Dokumentar-, Kurz- Spielfilmen und Sonderreihen mit insgesamt ca. 80 Filmen zusammenstellen können, sichten die Mitarbeiter im Vorfeld des Festivals hunderte von Filmen auf verschiedenen Festivals, in den letzten Jahren vor allem aber über Onlineportale, die speziell für Festivalmacher zur Verfügung stehen. Das ermöglicht eine hohe Qualität, erfordert allerdings einen immensen zeitlichen Aufwand im Vorfeld des Filmwochenendes.

Dazu kommen neben der Vielzahl von Bürotätigkeiten oft harte Verhandlungen mit Produktions-firmen und Weltvertrieben bei der Beschaffung von Filmen, Sponsorensuche und -betreuung, Öffentlichkeitsarbeit, die inzwischen auf alle gängigen sozialen Medien ausgeweitet ist und viele weitere Aufgaben. Seit einigen Jahren betreibt das Festival ein eigenes Ticketsystem, auch die Kopienbetreuung und die Vorführertätigkeiten liegen im Gegensatz zu früheren Jahren nicht mehr im Aufgabenbereich der angemieteten Kinos, sondern werden von Mitarbeitern des Festivals übernommen.

So versuchen die Festivalorganisatoren die Kosten möglichst gering zu halten. Beim letzten Festival konnte mit ca. 9000 verkauften Tickets annähernd die Hälfte des Gesamtetats des Filmwochenendes gedeckt werden.

Leider muss auf der anderen Seite ein Rückgang von ehrenamtlichen Mitarbeitern beklagt werden, die bereit sind, nicht nur während des Festivals kleinere Tätigkeiten zu übernehmen, sondern auch in der Filminitiative und der jährlichen Vorbereitung des Filmwochenendes verantwortungsvolle Aufgaben wahrzunehmen.

Die kleine Gruppe von Organisatoren um den Vorstand der Filminitiative ist inzwischen einer – neben den beruflichen Anforderungen – von Jahr zu Jahr steigenden ehrenamtlichen Belastung ausgesetzt, die vor allem die älteren Mitglieder an die Grenze dessen führt, was zusätzlich zum Beruf noch leistbar ist. Trotz der erfolgreichen Festivals der letzten Jahre sieht der Vorstand die Veranstaltung auf absehbare Zeit in Gefahr.

Mit freundlichen Grüßen
Antonino Pecoraro, Stadtrat 
Barbara Lehrieder, Fraktionsvorsitzende