Parkhaus in Sanderauer Grünanlage ist ein Fehler

PRESSEMITTEILUNG vom 14.05.2019

Parkhaus in der Sanderauer Grünanlage ist ein Fehler

Im Planungs-, Umwelt- und Mobilitätsausschuss (PUMA) des Stadtrates wurde am 7. Mai 2019 über einen Park & Ride-Platz in der Sanderauer Grünanlage (im Bereich des Minigolfplatzes) an der Stettiner Straße beraten.

Die GRÜNEN halten es für einen politischen Fehler und verkehrspolitisch nicht zu Ende gedacht, dass das Baureferat als „1. Schritt“ für ein Park & Ride-Konzept ein acht-stöckiges Parkhaus in der öffentlichen Grünanlage an der Stettiner Straße bauen möchte.


Gleichzeitig soll im Bereich der Feggrube der vorhandene geschotterte Parkplatz weiterhin nur ebenerdig genutzt werden.

Grundsätzlich müsste jedoch zuerst über ein Park & Ride-Konzept entschieden werden, bei dem nicht nur Fragen der unmittelbaren Anbindung von möglichen Park & Ride-Plätzen an den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) und insbesondere die Straßenbahn zu untersuchen sind, sondern auch die Möglichkeiten, z. B. über ÖPNV-Tarifkonzepte, schnellere Busverbindungen sowie die Bewirtschaftung von kostenfreien Parkplätzen, eine Verlagerung der Mobilität vom motorisierten Individualverkehr auf den ÖPNV zu erreichen. Die GRÜNEN wünschen, dass ein solches Konzept gemeinsam mit dem Landkreis beauftragt wird.

Sinnvoll sind Park & Ride-Plätze für Würzburg vor allem, wenn sie weit außerhalb des Talkessels den Umstieg auf Bus und Bahn attraktiv ermöglichen. Kontraproduktiv sind Park & Ride-Anlagen, die stadtnah gelegen sind und womöglich bisherige Buspendler künftig zur Fahrt mit dem eigenen Auto zum neuen Park & Ride-Platz in der Stadt verleiten. Es drohen neue Parkgelegenheiten für Berufsschulzentrum, s.Oliver-Arena und Stadion am Dallenberg zu entstehen.

„An einfache und schnell umzusetzende Maßnahmen, wie eine Bewirtschaftung der Talavera-Parkplätze, wagt man sich offensichtlich nicht heran, aber Teile einer Grünanlage mit einem Parkhaus zuzubetonieren soll für eine Green City die Problemlösung sein?“ fragt Stadträtin Silke Trost.

Leider hat im PUMA eine Mehrheit mit 10:7 Stimmen der Verwaltungsvorlage zugestimmt. Dies und die Abstimmung am Donnerstag im Plenum, sind für die GRÜNEN aber lediglich der Auftakt einer Diskussion:

„Wir sind zuversichtlich, dass der Protest der Bürger*innen dieses Projekt wie schon in den 90er-Jahren am Ende zu Fall bringen wird“, so Stadträtin Karin Miethaner-Vent.