Modellversuch „Schulstraße“

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ES GEHT WEITER: Antrag vom 05.06.2025

Der Antrag wurde im Planungs-, Umwelt- und Mobilitätsausschuss (PUMA) am 01.07.2025 mit 16:1 angenommen und wird nun weiterverfolgt. Lediglich AfD-Stadtrat Wolfgang von Eyb stimmte dagegen. 

Hiermit stellen wir, auch namens der Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, folgenden Antrag:

Die Stadt Würzburg führt einen zeitlich befristeten Modellversuch „Schulstraße“ an einer oder mehreren Würzburger Grundschulen durch, um die Verkehrssicherheit für Schulkinder zu erhöhen und aktive, klimafreundliche Mobilität auf dem Schulweg zu fördern.

Die Verwaltung wird beauftragt:

  1. In enger Abstimmung mit Schulen, Elternvertretungen, Schülerinnen, Polizei und Mobilitätsakteur*innen ein geeignetes Schulumfeld auszuwählen, das sich für die Einrichtung einer Schulstraße eignet (z. B. stark frequentierte Bringzonen, dokumentierte Gefahrenstellen).
  2. Für die gewählte Schule eine temporäre Verkehrsberuhigung in den Stoßzeiten des Schulbeginns (z. B. 7:30 bis 8:15 Uhr) zu planen und umzusetzen, bei der der motorisierte Individualverkehr in einem definierten Abschnitt ausgesperrt wird.
  3. Den Modellversuch über einen Zeitraum von mindestens sechs Monaten durchzuführen.
  4. Eine begleitende Evaluation sicherzustellen (z. B. Erhebung des Mobilitätsverhaltens, Verkehrszählungen, Rückmeldungen der Schulfamilie).
  5. Nach Abschluss des Versuchs dem Stadtrat über die Ergebnisse zu berichten und auf Grundlage der Evaluation eine Verstetigung und Ausweitung auf weitere Schulen zu prüfen.

Fördermöglichkeiten durch Bundes- und Landesprogramme wie die „Fußverkehrs-Checks“ oder „Kinderfreundliche Kommunen“ sollten geprüft und genutzt werden.

Begründung:

Kinder haben ein Recht auf sichere und selbstbestimmte Mobilität. Der tägliche Schulweg bietet eine große Chance, Bewegungsverhalten, Selbstständigkeit und ein Bewusstsein für nachhaltige Mobilität zu fördern. Leider werden viele Schulwege durch das hohe Aufkommen von sogenannten „Elterntaxis“ unsicher, insbesondere vor Schulbeginn.

Temporäre Schulstraßen, wie sie in zahlreichen Städten (z. B. Leipzig, Wien, Köln, Freiburg) bereits mit Erfolg eingeführt wurden, tragen nachweislich zur Erhöhung der Verkehrssicherheit bei und schaffen gleichzeitig Raum für ein lebenswertes, kindgerechtes Umfeld vor Schulen.

Ein solcher Modellversuch steht im Einklang mit dem Würzburger Green-City-Plan, den Klimazielen der Stadt sowie dem Leitbild der Vision Zero – keine Verkehrstoten oder Schwerverletzten im Straßenverkehr.

gez.

Marie Büchner, Stadträtin
Konstantin Mack, Fraktionsvorsitzender
Dr. Sandra Vorlová, Fraktionsvorsitzende
Barbara Lehrieder, Stv. Fraktionsvorsitzende
Silke Trost, Stv. Fraktionsvorsitzende
Simone Haberer, Stadträtin