Entwicklung und Sicherung einer Musikspielstätte mittlerer Größe

Posthalle Würzburg
Posthalle Würzburg. Foto: Lukas Weidinger

ES GEHT WEITER: Antrag vom 05.11.2022

Update 01/2024: Der Posthallen-Mietvertrag wurde um 2,5 Jahre bis Ende 2025 verlängert. Privater Bau/Betrieb einer neuen Musikspielstätte ab 2026 ist signalisiert. 

Die ungewisse Situation der Kulturstätte "Posthalle Würzburg" muss beendet werden. Wir machen uns stark für die Entwicklung eines Nachfolge-Standortes auf dem Gelände der Firma Glaskeil in der Aumühle. Unser Antrag wurde am 17.11.2022 im Stadtrat diskutiert und einstimmig zur Weiterverfolgung angenommen. Doch unser Antrag auf finanzielle Mittel im Haushalt 2023 fand leider keine Mehrheit, weil zwischenzeitlich ein privater Investor seine Pläne für eine Musikhalle bekannt gegeben hatte. Wenige Tage später sprachen sich die Mitglieder des Kulturausschusses aber dafür aus, weiterhin alle Optionen offen zu lassen. In der Stadtratssitzung am 15.12. wurde die Vorlage des Ausschusses einstimming durchgewunken: Es sollen Gespräche mit der Beethovengruppe geführt werden, um den Posthallenvertrag für einen möglichst langen Zeitraum zu verlängern, mit dem "Airport"-Betreiber, um Näheres über seine Pläne zu erfahren und auch mit der Firma Glaskeil, um auf deren Gelände evtl. ein soziokulturelles Zentrum entstehen zu lassen.

Hiermit beantragen wir, auch im Namen der Grünen Stadtratsfraktion, dass die Stadtverwaltung die nötigen Schritte zur Entwicklung und Sicherung einer Musikspielstätte mittlerer Größe in Würzburg einleitet. Die Verwaltung wird beauftragt

  1. Zeitnah mit der Fa. Glaskeil in Verhandlungen zu treten und den Standort „Glaskeil“ in der Aumühle zu einer Musikspielstätte mittlerer Größe mit weiteren Nutzungsmöglichkeiten zu entwickeln.
  2. Die Möglichkeiten finanzieller Förderungen zu evaluieren und zu beantragen.
  3. Gespräche mit der Beethovengruppe aufzunehmen, um den Zeitpunkt eines realistischen Baubeginns auf dem Bismarckareal in Einklang mit dem Mietvertrag der Posthalle zu bringen, und diesen ggf. entsprechend zu verlängern.

Begründung

Die Räumlichkeiten des Standorts „Glaskeil“ eignen sich nicht nur außerordentlich gut für eine Musikspielstätte mittlerer Größe, sondern weisen zusätzlich auch noch weitere Raumpotentiale für Kultur- und Kreativwirtschaft, Proberäume und Ateliers auf. Somit bietet der Standort neben der Musikspielstätte auch anderen Mietern und Künstler*innen eine wichtige Zukunftsperspektive.

Aus Gesprächen mit dem heutigen Betreiber der Posthalle wurde deutlich, dass dieser sich nicht in der Lage sieht, selbst ein Nutzungskonzept für den Standort „Glaskeil“ zu entwickeln und einen Nutzungsvertrag für diesen Standort abzuschließen. Wenn dieser Standort als Ersatz für die heutige „Posthalle“ entwickelt werden soll, muss dies realistischerweise von der Stadt Würzburg bewirkt und der Betrieb anschließend vergeben werden. Dieser Auftrag soll hiermit der Stadtverwaltung erteilt werden (Ziffer 1). Wir regen dazu eine Arbeitsgruppe an, die auch externen Sachverstand aus der Veranstaltungsbranche nutzt. Selbstverständlich soll dabei auch ermittelt werden, ob und unter welchen Voraussetzungen ein solches Projekt gefördert werden kann (Ziffer 2).

Derzeit ist der Betrieb der Posthalle nur noch bis Mitte 2023 gesichert und können Veranstaltungen nur bis zu diesem Zeitpunkt geplant und gebucht werden. Es ist aber nicht ersichtlich, dass zu diesem Zeitpunkt schon Eigenbedarf für den Eigentümer und Vermieter besteht.

Eine Einstellung des Betriebes der Posthalle würde aber nicht nur eine nicht zu schließende Lücke in das kulturelle und Veranstaltungsangebot in dieser Stadt insbesondere für junge Menschen reißen. Ebenso würde eine elementar wichtige Auftrittsbühne für Künstler*innen wegfallen. Es bestünde auch die Gefahr, dass bisherige Mitarbeiter*innen mit ihrem Know How sich anderweitig orientieren und dieses Know How unwiederbringlich verloren gehen würde. Deshalb soll sich die Stadt gegenüber der Beethovengruppe, die sich bisher einen guten Ruf als Sanierer von alter Bausubstanz gemacht hat, für eine realistische Verlängerung des Mietvertrages mit der Posthalle stark machen (Ziffer 3).

gez.

Sandra Vorlová, Fraktionsvorsitzende

Barbara Lehrieder, Stadträtin

Christa Grötsch, Stadträtin

Simone Artz, Stadträtin

Lukas Weidinger, Fraktionsvorsitzender

Konstantin Mack, Stv. Fraktionsvorsitzender

Patrick Friedl, Stv. Fraktionsvorsitzender

Manfred Dürr, Stadtrat

Matthias Pilz, Stadtrat



Medienberichte zum Posthallen-Antrag

mainpost.de, 25.11.2022 (MP Plus – kompletter Artikel nur für Abonnent*innen der Mainpost):
Die Zukunft der Würzburger Posthalle ist ungewiss: Jetzt taucht überraschend ein neuer Investor auf

mainpost.de, 18.11.2022:

Einstimmiger Beschluss: Würzburger Stadtrat will die Posthalle auf jeden Fall retten

mainpost.de, 17.11.2022 (MP Plus – kompletter Artikel nur für Abonnent*innen der Mainpost):
Gibt es eine Zukunft für die Posthalle Würzburg? Stadtrat berät heute über Sicherung der Spielstätte

wuerzburgerleben.de, 17.11.2022:
Grüne und WümS fordern: Zukunft der Posthalle jetzt sichern!

radiogong.com, 17.11.2022:

Würzburg: Stadtrat befasst sich mit Posthallen-Zukunft

tvmainfranken.de, 17.11.2022:

Fragwürdige Zukunft der Posthalle Würzburg – Stadtmarketing und Grünen-Stadtratsfraktion machen Druck

br.de, 17.11.2022
Konzerte: Würzburger Stadtrat berät über Zukunft der „Posthalle“