Erarbeitung einer umfassenden Baumschutzverordnung (BaumSchVO)

Straßenbäume
Schützenswerter Baumbestand. Foto: Pixabay CC0

PROJEKT IST AKTUELL IN BEARBEITUNG

ES GEHT WEITER: Antrag vom 26.04.2021

UPDATE 01/2024: Das Umweltreferat erarbeitet eine Neufassung der Baumschutzverordnung. Dazu gab es am 7.10.2021 eigens einen Stadtrats-Workshop. Es wurde eine Erarbeitungsdauer von ca. 2 Jahre angenmmen, durch neue Impulse von außen kommt es aber zu Verzögerungen.

Der Antrag wurde am 10.06.2021 im PUMA behandelt und einstimmig mit 16:0 angenommen. Resultierend aus unserem Antrag lud das Klima- und Umweltreferat zunächst zu einem Workshop mit Stadträt*innnen ein, in der wir uns intensiv mit der Baumschutzverordnung auseinandergesetzt haben. 

Die bestehende Baumschutzverordnung soll erweitert werden durch klare Regelungen für Bäume im privaten Bereich. Die Priorität liegt auf dem Erhalt von Bäumen. Der Prüfung von Alternativen zur Baumfällung muss mehr Gewicht eingeräumt werden.


Wir müssen den gravierenden klimatischen Veränderungen Rechnung tragen und die Stadtplanung auf eine vorausschauende ökologische Gesundheit ausrichten. Deshalb gilt es, unseren vorhandenen Baumbestand konsequent zu schützen. Die oberste Prämisse: Ein ausgewachsener Baum ist um ein Vielfaches wertvoller als eine Neupflanzung!

Antragstellerinnen Christa Grötsch und Simone Haberer

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

wir beantragen auch im Namen der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, die seit 2017 gültige Baumschutzverordnung zu überarbeiten, um dem hohen Stellenwert der Stadtbäume zur Erreichung der Klimaschutzziele unserer Stadt gerecht zu werden und das Bewusstsein für den Erhalt jeder Art von Bäumen im öffentlichen und privaten Bereich zu schärfen.

Begründung:

Bäume prägen das Stadtbild positiv und verbessern das Klima nachhaltig. Sie binden CO2 und produzieren somit Sauerstoff, sie filtern Luftschadstoffe und führen so zu einer Verringerung von Stickoxiden und Feinstaub. Die stetige Wasserverdunstung der Bäume führt neben dem Kühlungseffekt zu höherer Luftfeuchtigkeit und mildert wirkungsvoll die durch den Klimawandel zunehmende Erwärmung und Trockenheit in der Innenstadt. Stadtbäume sind ein hohes Qualitätsmerkmal verdichteter Räume. Sie spenden Schatten, mildern Starkregenereignisse, bremsen Wind und führen zu Lärmminderung. Ihre Wurzeln schützen vor Bodenerosion, Stamm und Krone sind Lebensraum und Nahrungsgrundlage für viele Insekten, Vögel und Kleintiere. Stadtbäume leisten einen aktiven Beitrag zur Stressreduktion und Erholung und steigern das psychische Wohlbefinden. Damit liegt es in der Verantwortung aller Bürger*innen der Stadt Würzburg, diesem Schutzgut höchste Priorität einzuräumen.

Im privaten Grundbesitz überwiegt leider meistens die Tendenz, den Erhalt von Bäumen gegen vermeintlich höher gewichtete bauliche, planerische, ökonomische und verkehrliche Interessen zurückzustellen. Im Sinne einer vorausschauenden, auf ökologische Gesundheit gerichteten Stadtplanung ist es notwendig, den gravierenden klimatischen Veränderungen Rechnung zu tragen. Dies geschieht durch eine Neufassung der bestehenden Baumschutzverordnung, die dem Erhalt von Bäumen im privaten Bereich unbedingte Priorität einräumt und klare Regelungen aufzeigt, um Verstöße zu minimieren und zu sanktionieren. Insbesondere die Prüfung von Alternativen muss höher gewichtet werden, denn jeder ausgewachsene Baum ist vielfach wertvoller als jede Neupflanzung.

Alle auf den Webseiten der Stadt zu findenden Informationen zur Ergänzung der momentan gültigen Verordnung sollten möglichst in der Verordnung selbst übersichtlich und praktikabel gebündelt sein. Weiterreichende Informationen sollten direkt an die Verordnung angehängt werden. Diese ausführlichen Handlungsanweisungen sollen es jeder Bürgerin / jedem Bürger ermöglichen, sich rechtskonform zu verhalten. Es sollte möglichst wenig Interpretationsspielraum geben.

Im Anhang finden Sie einen Entwurf für eine Baumschutzverordnung, die unsere inhaltlichen Ziele widerspiegelt und sich an den geltenden Ordnungen der Städte Stuttgart und München sowie Planungen der Stadt Frankfurt orientiert.


Gezeichnet


Simone Haberer, Stadträtin

Christa Grötsch, Stadträtin



Presseberichte zum Thema

mainpost.de, 18.03.2022 (MP Plus – kompletter Artikel nur für Abonennt*innen der Mainpost)

154 Bäume fallen am Hubland: Tut Würzburg genug für den Baumschutz?