PRESSEMITTEILUNG VOM 20.01.2021
Unsere Forderungen werden erfüllt. Zeitgleich mit unserem Antrag hat sich auch die GRÜNE Landtagsfraktion für die Einführung von „Click & Collect“ in Bayerns Bibliotheken eingesetzt. Noch ehe unsere Pressemitteilung hat rausgehen können, hat der Bayerische Ministerrat gleich heute, am 20.01.2021, das Thema aufgegriffen und folgendes entschieden: Bei Bibliotheken und Archiven wird die Abholung vorbestellter Bestände unter gleichen Voraussetzungen ermöglicht, unter denen im Handel die Abholung vorbestellter Ware bereits heute möglich ist (insb. FFP2-Maskenpflicht für Abholer, Mindestabstand, Hygienekonzept, keine Ansammlungen von Wartenden).
Es ist gut, dass die Staatsregierung unsere Forderung aus zig Stadtratsfraktionen und der Landtagsfraktion auf die Einführung von „Click & Collect“ bei Bayerns Bibliotheken rasch umgesetzt hat. Besonderer Dank hier an meine Kollegin Sanne Kurz, MdL, die mit großem Nachdruck und Engagement dies mit möglich gemacht hat. Unverständlich bleibt, warum die Bayerische Staatsregierung sich weiterhin unserem Vorschlag vom Sommer zur Einsetzung einer Corona-Kommission verweigert. Hier könnten solche Spontan-Entscheidungen, wie „Click & Collect“ im Einzelhandel auf nötige Weiterungen hinterfragt werden. Aber strukturiertes, transparentes und planvolles Vorgehen scheint derzeit nicht das Ding der Bayerischen Staatsregierung zu sein.
Patrick Friedl,
MdL aus Würzburg und Fraktionsvorsitzender der Grünen Fraktion im Stadtrat Würzburg
In einem Antrag an den Stadtrat fordert die Grüne Fraktion Würzburg den Vertriebsweg „Click & Collect“ auch für die Büchereien in Würzburg nutzbar zu machen. Während Einzelhandel, Möbelmärkte und Buchhandlungen im Lockdown „Click & Collect“ nutzen und zur Abholung von online oder telefonisch erworbenen Waren öffnen dürfen, bleibt dies den öffentlichen Bibliotheken in Bayern verwehrt. Dieser Missstand sorgt in der Öffentlichkeit für wachsenden Unmut.
MdL und Fraktionsvorsitzender Patrick Friedl: „Bibliotheken können, was der Einzelhandel auch kann: Mit Hygienekonzepten und weitgehend kontaktlosen Abhol-Modellen die Nutzer*innen vor Ansteckung schützen. Viele Bücher, vor allem die Studierende für Ihre Studien benötigen, sind im Buchhandel nicht bzw. nicht mehr verfügbar. Es ist schon deshalb verfehlt, die Nutzer*innen öffentlicher Büchereien aufzufordern, ihre Lektüre alternativ im Buchhandel zu kaufen.“ Stadträtin Magdalena Laier ergänzt: „Dazu fehlt vielen – insbesondere in Zeiten der Krise – das Geld. Vergessen wird auch, dass nicht alle Menschen die technische Ausstattung haben, um auf die erweiterten digitalen Angebote der Büchereien zugreifen zu können. Die Verweigerung von „Click & Collect“ trifft also diejenigen am härtesten, die die Bibliotheken in Pandemie-Zeiten am nötigsten brauchen: Schüler*innen, Studierende, kinderreiche Familien, sozial Benachteiligte und Senior*innen.“
Stadtrat Konstantin Mack beklagt aus eigener Erfahrung den erheblichen Zeit- und Kostenaufwand, den die Schließung der Würzburger Universitätsbibliothek für Student*innen mit sich bringt: „Für Abschlussarbeiten sind Studierende dringend auf den Zugang zu wissenschaftlicher Literatur angewiesen. Ich selbst schreibe derzeit meine Master-Arbeit und bin daher unmittelbar von den Schließungen betroffen. Es kann nicht sein, dass die hervorragende Forschung an bayerischen Hochschulen dermaßen stiefmütterlich behandelt wird und dass Wissenschaftler*innen und Studierende die fehlende Innovationskraft der Staatsregierung ausbaden müssen.“
Die Entscheidung, Bibliotheken und Archiven ‚Click & Collect‘ zu untersagen, bei gleichzeitiger Erlaubnis dieses Modells für den Einzelhandel, ist für die Grüne Fraktion nicht nachvollziehbar. Die Stadt Würzburg sollte das gerechter handhaben und auch den Büchereien schnellstmöglich „Click & Collect“-Modelle ermöglichen. Stadträtin Dr. Sandra Vorlová moniert: „Es ist nicht einzusehen, warum die öffentlichen Büchereien in anderen Bundesländern – beispielsweise Berlin oder Baden-Württemberg – weiter funktionieren, aber ausgerechnet im Freistaat Bayern mit seinen hohen Ansprüchen an die Bildung nicht.“
Verwandte Artikel
Pixabay CC0 Freie kommerzielle Nutzung Kein Bildnachweis nötig
Berichterstattung zur Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED
Antrag vom 24.02.2021 Wir wünschen Einblick in den Status Quo der im Jahr 2014 beschlossenen energetischen Sanierung von Straßenbeleuchtung: Zielerreichungsgrad, Visualisierung des Ist-Standes sowie weitere geplante Maßnahmen im Zuge der…
Weiterlesen »
Pixabay CC0 Freie kommerzielle Nutzung Kein Bildnachweis nötig
Digitale Bereitstellung der Planungsunterlagen zu Bauanträgen
Interfraktioneller Antrag vom 19.02.2021 Bei Bauanträgen ist uns wichtig, dass die Stadträt:innen Einsicht in sämtliche Planungsunterlagen erhalten. Dies sollte sofort bei Festlegung der Tagesordnung für Stadtrats- und Ausschusssitzungen digital erfolgen….
Weiterlesen »
Foto: Lukas Weidinger
Kennzeichnung der Radfahrer-Erlaubnis gegen die Verkehrsrichtung in Einbahnstraßen
Antrag vom 19.02.2021 Einbahnstraßen, die in Gegenrichtung für den Radverkehr freigegeben sind, können die Radfahrenden gefährden, wenn dies für Autofahrer nicht deutlich erkennbar ist. Zur Sicherheit von Radfahrer:innen fordern wir…
Weiterlesen »