NACHGEFRAGT: Erhebliche Unterschreitung der angekündigten Gasausbeute in den Faulbehältern des Klärwerks 17. Februar 202315. Januar 2024Anfrage von Manfred Dürr zur Stadtratssitzung am 16.02.2023Warum wird die in der städtischen Pressemeldung vom 08.09.2016 angekündigte Stromerzeugung von jährlich 8,6 GWh weit unterschritten (ca. 3,5 GWh weniger) und welche jährlichen Mehrkosten ergeben sich aufgrund des zum Ausgleich erforderlichen Strombezugs bzw. welche Einbußen für die entgangene Stromeinspeisung? Wegen der unzureichenden Gasausbeute müssen nach wie vor auch große Mengen Erdgas bezogen werden. Welche jährlichen Mehrkosten ergeben sich daraus?Wurden die Firmen mit den unzureichenden Betriebsergebnissen konfrontiert?Das Klärwerk hat gemittelt auf den genannten Zeitraum eine Auslastung von durchschnittlich etwa 250.000 EW (CSB). Demnach liegt die spezifische Klärgasproduktion bei durchschnittlich 27 l/E*d. Der spezifische Gasanfall liegt bei durchschnittlich 420 m3/t TS bzw. bei 590 m3/t oTS (Gemisch aus Primär- und Überschussschlamm). Die genannten Werte bewegen sich im Rahmen der lt. Literatur angeführte Kenngrößen und Zielwerte bzw. gehen sogar darüber hinaus. Für die Faulung von kommunalem Primärschlamm wird der Gasanfall üblicherweise mit 500 -600 l/kg oTS angegeben, der Überschussschlamm mit 200 – 300 l/kg oTS. Die Planung für die neuen Faulbehälter bezog sich auf die Ausbaugröße von 360.000 EW (CSB) und dem damit verbundenen Schlammanfall. Die Gasproduktion mit der aktuellen CSB Belastung beträgt ca. 2.350.000 m3/a. Bei Vollauslastung läge die Gasproduktion ca. 3.500.000 m3/a. Damit ergibt sich eine Stromproduktion von derzeit ca. 5.100.000 kWh/a, bei Vollauslastung von ca. 7.700.000 kWh/a. Zuzüglich des theoretischen Ansatzes für die Vergärung von Fettabscheideinhalten ist man ursprünglich von einer Strommenge von ca. 8.600.000 kWh/a ausgegangen. Da sich der Ausbau der Schlammfaulung nach der Bemessung des Klärwerks (360.000 EW) richtet und nicht nach der jeweils aktuellen Auslastung, sind auch die Kenngrößen entsprechend der Ausbaugröße anzusetzen. Fazit: Die Betriebsergebnisse sind keineswegs unzureichend, sondern entsprechen völlig den Klärgasmengen, die bei der mesophilen anaeroben Schlammstabilisierung des Primär- und Sekundärschlamms, mit der derzeit bestehenden Auslastung des Klärwerks, zu erzielen sind. Die spezifische Gasproduktion (l / EW*d) sowie der spezifische Gasanfall bezogen auf TS bzw. oTS bewegen sich absolut im Normbereich bzw. liegen sogar darüber. Insofern liegen weder unzureichende Betriebsergebnisse noch Einbußen vor. Wie hoch ist der mittlere jährliche Heizbedarf für die Temperierung der Faultürme und wie hoch ist der geplante Wert ?Ab 2022 ist durchgängig ein eigener Wärmemengenzähler für die Faulbehälter in Betrieb.Die ermittelte Wärmemenge betrugen für 2022:FB 1: 1863,45 MWhFB 2: 1815, 26 MWhDie Wärmemenge wird hauptsächlich benötigt um den Frischschlamm (ca. 400 m3/d, TS ca. 3,8%), der den Faulbehältern zugeführt wird auf die Betriebstemperatur von 37 bis 40 °C zu bringen. Welche U-Werte wurden für den oberirdischen bzw. unterirdischen Wandaufbau der Faultürme berechnet und wie groß (in m2) sind die Kontaktflächen zur Umgebungsluft bzw. zum Erdreich ?Der oberirdische Wandaufbau der Faulbehälter ist wie folgt (von innen nach außen):Betonwand, Dicke 50 cmElastomerbitumen-Dampfsperrschweißbahn, Dicke 3,3, mmDämmplatten aus EPS-Hartschaum, D = 160 mmPVC- Dach und Dichtungsbahn, D = 2,3 mmLuftraum mit Membranfassade Die oberirdische Außenfläche der Faulbehälter beträgt 1.250 m2 pro Faulbehälter, zusammen also 2.500 m2. Die Wärmeabstrahlung über die Außenwände der Faulbehälter wurde aufgrund von Fachliteratur mit etwa 0,9 W/(m2*K) für den Bereich über der Geländeoberkante (geschützte Betondecke) angesetzt. Der unterirdische Wandaufbau der Faulbehälter ist wie folgt (von innen nach außen):Betonwand, Dicke 60 cmUnter Trichtersole: Dämmplatten aus Foamglas (Schaumglas), D = 160 mmWandflächen im Erdreich: Dämmplatten aus EPS-Hartschaum, D = 180 mm Die unterirdischen Außenflächen der Faulbehälter beträgt insgesamt ca. 360 m2 pro Faulbehälter (85 m2 Fläche unter Trichtersole + 275 m2 Wandflächen im Erdreich), zusammen also 720 m2. Die Wärmeabstrahlung über die Außenwände wurde aufgrund von Fachliteratur mit etwa 0,5 W/(m2*K) im Erdbereich angesetzt. Höhe der Faulgaserzeugung, des Erdgasbezugs, der Stromerzeugung, des Strombezugs und der jährlichen Schlammenge der Jahre 2014 bis 2021:Tabell siehe hier https://www.wuerzburg.sitzung-online.de/BI/vo020.asp?VOLFDNR=20224NACHGEFRAGT: Energie-Kennzahlen der Kläranlage
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