Solidarischer Musikschulverein WiMu e.V.

Klaviertasten, Notenblatt
Symbolbild: Pixabay CC0

ERFOLGREICH: Interfraktioneller Haushalts-Antrag 2022 vom 15.11.2021 – im Namen der Fraktionen DIE LINKE, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, SPD und CSU

Erhöhung der Mittel

In den Haushaltsberatungen wurde einstimmig eine Erhöhung um 40.000 Euro auf insgesamt 62.500 Euro beschlossen.

Erhöhung der Mittel auf 70.000 € für den WiMu e.V. solidarischer Musikschulverein. Damit sollen unter anderem vier Lehrer*innen mit je 13 Stunden angestellt werden. Diese waren vorher als Honorarkräfte tätig.

Begründung:

WiMu wurde 2018 als gemeinnütziger Verein gegründet und ging aus „Willkommen mit Musik“ hervor. Aus einer spontanen Idee 2014, in den Erstaufnahmeeinrichtungen für Geflüchtete Musik zu machen, hat sich heute ein Musikschulhaus mit eigenem Verein entwickelt und sollte weiterhin unterstützt werden.

Gerade in persönlichen, familiär oder sozial belastenden Situationen kann das Musizieren eine einzigartige Ressource darstellen. Im Musikschulhaus werden derzeit 59 Stunden wöchentlich im Einzelunterricht gegeben. Menschen mit wenig Einkommen können Instrumental- und Gesangsunterricht buchen und lernen. Der Unterricht darf die Familien finanziell nicht überfordern. Aus diesem Grund wird eine große Zahl an Instrumenten kostenfrei verliehen. Es ist ein Weg zur schwellenarmen Musikpädagogik und zur kulturellen Bildungsgerechtigkeit.

Im Aufbau der Angebote im Einzelunterricht orientiert man sich an der bayerischen Musikschulverordnung. In der Gestaltung der Gebühren aber ausschließlich an den individuellen Möglichkeiten möglichst schwellenfrei und solidarisch.

Neben den insgesamt fünf angestellten Lehrkräften (seit 2019 besteht eine Stelle, vier kommen dazu) sind noch acht als Honorarkräfte tätig. Buchhaltung, Rechnungsprüfung, Steuer und einiges an Verwaltungsaufgaben werden ehrenamtlich bzw. gegen Spendenquittung erledigt. Eine Raumpflegerin und eine Bürokraft arbeiten auf 450.-€-Basis. Für anspruchsvolle Situationen stehen eine Anwältin, eine Psychologin und eine Sozialarbeiterin zur Seite, die teilweise ehrenamtlich in Aktion treten, Hinweise und Ratschläge geben.

Auch im Coronajahr 2021 konnte man an drei Familienstützpunkten, drei Schulen, im Ankerzentrum und im Ensembleraum mit Gruppen arbeiten und so erleben, wie Musik und Menschen aus ganz verschiedenen Situationen sich begegnen.

Die zusätzlichen finanziellen Mittel sind nötig, um der wachsenden Zahl an Musikschüler*innen weiterhin qualitativ hochwertigen Unterricht zu ermöglichen und den Lehrkräften gleichzeitig mit einer Festanstellung berufliche und finanzielle Planungssicherheit zu bieten. Die Corona-Pandemie hat uns allen nochmals verdeutlicht, wie wichtig Kultur sowohl für das individuelle Wohlbefinden als auch den gesellschaftlichen Zusammenhalt sind. Als Musikschule, die sich einem solidarischen Miteinander verschrieben hat, kann WiMu Brücken bauen zwischen Menschen mit unterschiedlichsten Hintergründen. Diese Arbeit leistet einen wertvollen Beitrag zu einem gesellschaftlichen Umgang auf Augenhöhe und fördert noch dazu die kulturelle Vielfalt unserer Stadt.

Ein kurzer Überriss über zu erwartende Ausgaben bzw. Einnahmen ohne Berücksichtigung städtischer institutioneller Förderung sowie Projekt- bzw. Investitionsförderung im kommenden Jahr sieht so aus:

Einnahmen:

unterfränkische Kulturstiftung 15.000,00 €
TKV (ca) 15.000,00 €
Mitgliedsbeiträge 5790,00 €

Ausgaben:

Sachmittel (ca) (Mieten, Instrumente, Bürobedarf, etc) 15.000,00 €
Personal Geschäftsstelle, Raumpflege, Bürokraft 14.424,00 €
übernommene Unterrichtsgebühren/Honorare (voraussichtlich) 84.269,49 €

Daraus ergibt sich ein Bedarf von 77.903,49 €.

Dabei ist aber zu beachten, dass

1.) Die Einnahmen durch Zahlung v. Unterrichtsgebühren bereits berücksichtigt sind
2.) Viele Zahlen Richtwerte sind, die bedarfsgerechten Kostenmodelle bedeuten auch, dass Einnahmen und Ausgaben stark variieren können.