Jehuda-Amichai-Literaturpreis

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ERFOLGREICH: Haushaltsantrag 2024 vom 16.11.2023

Schaffen einer neuen Haushaltsstelle mit 30.000 Euro

Ergebnis der Haushaltsberatungen vom 23./24.11.2023: Antrag angenommen. Der Jehuda-Amichai-Preis wird zukünftig in zweijährigem Turnus ausgelobt. 

Auch im Namen der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN beantragen wir: Für die Auslobung des Jehuda-Amichai-Literaturpreises wird eine neue Haushaltsstelle eingerichtet und mit 30.000 € ausgestattet.

Begründung:

Stadtrat und Kulturausschuss haben im Juli 2023 einstimmig das Kulturreferat mit der Konzeption des Amichai-Literaturpreises beauftragt, damit dieser anlässlich des 100. Geburtstags Jehuda Amichais ausgelobt werden kann.

Amichai, 1924 in Würzburg geboren, gilt als einer der bedeutendsten jüdischen Lyriker des vergangenen Jahrhunderts und hat die moderne Literatur in Israel maßgeblich geprägt. Für sein Werk verlieh ihm der Staat Israel 1982 mit dem Israel-Preis die höchste nationale Kulturauszeichnung. eine Werke wurden in über 40 Sprachen übersetzt.

In seinen Romanen und Gedichten setzt sich Amichai mittels autobiographischer Elemente u.a. auch mit seiner Heimatstadt Würzburg und den nationalsozialistischen Verbrechen, die schließlich in der Shoa kulminierten, auseinander. Mit Ruth Hannover, die 1943 in das Vernichtungslager Sobibor deportiert wurde, verband ihn als Junge eine enge Freundschaft.

Indem die Stadt Würzburg einen Jehuda-Amichai-Literaturpreis auslobt, würdigt sie dessen Werk und ermuntert zugleich zeitgenössische Schriftsteller*innen, sich mit jüdischem Leben und Kultur auseinanderzusetzen. Insbesondere in Zeiten eines – auch in Deutschland – zunehmend erstarkenden Antisemitismus ist es notwendig, den Austausch zwischen Israel und Deutschland, sowie jüdischen und nichtjüdischen Menschen zu fördern. Da im Jahr 2024 ohnehin Veranstaltungen zu Ehren des 100. Geburtstages Amichais stattfinden sollen, ist eine erste Verleihung des Literaturpreises in diesem Jahr der richtige Zeitpunkt.

Gez. Konstantin Mack, Marie Büchner, Niklas Dehne, Dr. Sandra Vorlová