NACHGEFRAGT: Gedenksäule und Städtepartnerschafts-Mosaike am Ulmer Hof

Schriftliche Anfrage von Antonino Pecoraro zur Stadtratssitzung am 13.07.2023

Der Platz des Ulmer Hofs wurde 1980 neu gestaltet und dabei haben Auszubildende des städtischen Bauhofs Mosaike der Partnerstädte Würzburgs im Pflaster verlegt. Blickfang auf dem Platz ist die Säule zum Gedenken an die Zerstörung und den Wiederaufbau Würzburgs. Bei Stadtführungen zeigen sich Besucher*innen unserer Stadt entsetzt über die mangelnde Wertschätzung dieser Kunstwerke und die fehlende Sensibilität für die Gedenksäule und den Städtepartnerschaftsgedanken. Denn der Bereich der Mosaike wird schon seit längerer Zeit sowohl von der Außengastronomie mit Tischen, Stühlen, Sonnenschirmen belegt, als auch für Motor- und Fahrräder als Abstellfläche genutzt. Deshalb stelle ich mit der Bitte um schriftliche Antwort folgende Fragen:

  • Wurde die Beeinträchtigung des Platzcharakters bei der Genehmigung der Außengastronomie am Ulmer Hof bedacht?
  • Kann der Bereich der Außengastronomie verlagert werden, so dass die Städtepartnerschafts-Mosaike frei bleiben?
  • Gibt es für die Abstellung der Motor- und Fahrräder keine geeigneteren Stellen am Rand des Platzes?

Antwort der Verwaltung:

In den 1980er Jahre wurde der Platz am Ulmer Hof neu ausgestaltet. Hier wurden Grünflächen eingebaut, Pflasterungen vorgenommen, Mosaike der Wappen der Partnerstädte eingearbeitet und im Jahr 1987 die Skulptur von Klaus Rother, die die Zerstörung Würzburgs symbolisiert, errichtet.

Die Nutzungsarten und Nutzungsbedarfe, insbesondere auf engem Raum, müssen immer wieder neu abgewogen werden: Schon mindestens seit dem Jahr 2009 wurde dem Cafe mit Barbetrieb in der Bronnbachergasse Außengastronomie und Sondernutzung genehmigt, um eine gewisse Raumstruktur zu schaffen und eine Belebung des Platzes zu erreichen. Später wurden die Bedarfe der Radstellflächen innerstädtisch größer und ein Fahrradständer wurde eingerichtet. Mittlerweise werden einzelne Flächen zum Abstellen von Motorrollern genutzt, da auch in dieser Mobilitätssparte enorme Bedarfe bestehen.

Diese Nutzungsbedarfe und Nutzungsarten haben in den letzten Jahren auch den Charakter des Platzes verändert. Die Außengastronomie liegt über einigen der Mosaiks. Auch der Fahrradständer bzw. die Fahrräder überdecken zwei der Mosaike. Um die verschiedenen Bedarfe etwas mehr in Einklang zu bringen, einerseits die Mosaike möglichst zu zeigen, andererseits die Bedarfe des eingerichteten und ausgeübten Gewerbebetriebes sowie die Nachfrage nach Stellplätzen insbesondere für Fahrradfahrer zu decken, wird verwaltungsseitig ein Ortstermin stattfinden, an dem der Fachbereich Tiefbau und Verkehrswesen, das Gartenamt und die Fachabteilung Ordnungsaufgaben die Situation insgesamt aufnehmen und neu bewerten.