Anfrage von Christa Grötsch zur Stadtratssitzung am 28.09.2023
Resumée von Christa Grötsch: Die Ballierung von Müll während der Wintermonate 2022/2023 sowie die Zusammenarbeit zwischen Müllheizkraftwerk und Heizkraftwerk haben gut funktioniert, so dass erfreulicherweise 5 % CO2 eingespart werden konnte. Es verwundert aber, dass für das kommende Jahr geplant sei, diese positive Maßnahme wieder zurückzufahren. Bürgermeister Martin Heilig wird bei den Verantwortlichen eruieren, welche Gründe zu dieser Entscheidung geführt haben und ob es doch noch eine Möglichkeit der Fortführung der Maßnahme gebe. Wiedervorlage in einem der kommenden Ausschüsse.
2022/23: Aurach (Lkr. Ansbach): ca. 3.000 t, Hopferstadt: ca. 6.155 t
Der Müllbunker fasst max. 5.000 t. Bei der kontinuierlichen Fahrweise im letzten Winter dürfte die wöchentliche Entnahme aus dem Müllbunker zwischen 3.500 u. 4000 t gelegen haben.
2023/24: Aurach: ca. 4.460 t, Hopferstadt: ca. 5.810 t
Von diesen 5.810 t entfallen 3.500 t auf das als Wintervorrat mit Kostenerstattung der Stadtwerke angelegte Ballenlager. Die restliche Menge wurde etwas später balliert, um den mehrwöchigen Ausfall der Linie 3 nach einem Schadensfall zu überbrücken.
2021:
MHKW 86,4 GWhth
Gesamt 357 GWhth
Anteil MHKW 24,20 %
2022:
MHKW 93,4 GWhth
Gesamt 324 GWhth
Anteil MHKW 28,83 %
2023 (Prognose):
MHKW 136,5 GWhth
Gesamt 299 GWhth
Anteil MHKW 45,65 %
2024 (Wirtschaftspanansatz):
MHKW 102,85 GWhth
Gesamt 344 GWhth
Anteil MHKW 29,90 %
Die Ballierung des Mülls diente in erster Linie der Sicherstellung eines Zwei-Linienbetriebs im MHKW über die Wintermonate. Im HKW konnte für das ganze Jahr 2022 eine Reduzierung des Erdgasverbrauchs im Vergleich zum Wirtschaftsplanansatz von rd. 27 % erreicht werden. Diese Reduzierung entspricht 27 Mio. m³ Erdgas oder rd. 55.000 t CO2. Ausschlaggebend dafür war, dass in Folge einer hohen Verfügbarkeit des MHKW die gesteigerte Flexibilität im HKW ganzjährig angewandt werden konnte. Im Rahmen des Modernisierungsprojektes im HKW von 2019 bis 2021 wurde durch den Einbau des Wärmespeichers und die Möglichkeit mit Fernwärmedampf aus dem MHKW Heißwasser im HKW zu erzeugen die Voraussetzung geschaffen, dass das MHKW in den Sommermonaten in der Lage ist sowohl das Fernwärmedampf- als auch das Fernwärmeheißwassernetz zu versorgen. Dadurch orientiert sich die Vermarktung des HKW stärker am Strommarkt. Das optimierte Zusammenspiel von HKW und MHKW war somit eine strategische Entscheidung, die im letzten Jahr in Folge der Volatilitäten am Energiemarkt erstmals angewandt wurde. Diese Entwicklung zeigt sich auch in der Zunahme der zyklischen Betriebsweise im HKW. So erfolgten 2022 insgesamt 93 Total-Stillstände. Zum Stand 27.09.2023 wurde das HKW bereits 116 Mal im laufenden Jahr abgestellt. Die gesteigerte Flexibilität im HKW in Verbindung mit der hohen Verfügbarkeit im MHKW führten und führen somit zum Erfolg.
